Vielleicht kann ich dir da etwas helfen. ;-)
1. das richtige Schuhwerk. Wie du richtig bemerkt hast sind nur wenige Schuhe wirklich tauglich. Ich verkaufe und repariere selber Wander- und Bergschuhe, darum kann ich da aus dem Nähkästchen plaudern.
Gute Sohle ist sehr wichtig, da sonnst die Sturzgefahr zu hoch ist. Besonders im unwegsamen Gelände. Benützt Schuhe, die den Knöchel stützen, dann seit ihr sicher unterwegs, auch wenn ihr müde seid, oder wenig Sicht habt.
Ich empfehle, wenn Berschuhe gewünscht sind, Modelle von Scarpa, LaSportiva, Meindl, HanWag oder Lowa. (Oder Steinkogler, wenns rustikaler sein darf) Gute Schuhe kann man auch mehrmals neu besohlen lassen und haben mit etwas Pflege eine Lebenserwartung von 10-50 Jahren. (Ausser ihr tragt sie jeden Tag und seid nur zu Fuss unterwegs oder wiegt um die 100 kilo.. Dann werden sie nicht so lange durchhalten)
Unter diesen Firmen wählt Schuhe aus, die Aussen Vollleder sind. Damit steigert sich die Haltbarkeit auf viele Jahrzehnte. Die Firmen unterscheiden sich nicht in Qualität (die sind alle wirklich gut) sondern durch die Form.
HanWag verwendet bei vielen Modellen viel Polsterung und ist gut für schlanke Füsse.
Meindl schneidet sehr breit und hat auch Überbreiten-Modelle.
Scarpa schneidet sehr schmal.
LaSportiva haben eine schmale Ferse und einen breiteren Vorfuss.
Wer leicht geschwollene Füsse hat, oder viel Schwitzt sollte darauf achten dass sie OHNE Goretex sind, sondern mit Lederfutter. Man muss sie zwar hie und da einwachsen um sie wasserdicht zu bekommen, aber das Fussklima ist besser.
Benützt Socken die einen hohen Wollanteil haben (ausser ihr habt eine Wollallergie). Merinowolle hält euren Fuss sehr trocken, daher entstehen weniger Blasen. Mehr Kunststoff bedeutet mehr Schweiss.
Ich mag am liebsten Smartwool-socken.
2. die Gamaschen.
Ich würd die gleich selber bauen, wenn du schon Energie dazu aufwenden möchtest. Am leichtersten machst du dir ein Modell in dem du alles anziehst, was du darunter tragen möchtest (schuhe, hose,..), dann steigst du in einen dünnen Plastiksack und klebst es Schicht für Schicht mit Malerkreppband ab (das zeug, das eine Obläche hat, die man beschreiben kann.)
Dann kannst mit einem Kugelschreiber gut die Höhe markieren und dir die Linien einzeichen, auf dem du die Gamaschen aufschneiden möchtest. Und du kannst dir anzeichnen wie weit du sie reichen lassen musst, um die Schnürung zu verdecken.
Vorsichtig aufschneiden und du hast eine Grundform, zum experimentieren (du siehst dann, wie viele teile du brauchst um deine Wadenrundung hinzubekommen und wo du Nähte setzten musst)
Um das ganze leichter und bequemer zu machen, kannst du zwei Stoffschichten oder dünnes Leder nehmen, die du mit weichem Schaumstoff ausfütterst. So bekommst du noch mehr Volumen und die Gamaschen legen sich besser an. Darüber kann man schöne, dickere Lederschichten nieten oder nähen.
Pflanzlich gegerbtes Leder kann man dabei punzieren oder einfach Rillen einschneiden (mach ich sehr gern). Da kann man schöne Muster hinein machen. Die Teile, die nicht ständig verbogen werden kann man auch lackieren um Metallakzente zu setzen. Sonnst nehm ich gerne Schuhcreme um Brauntöne zu verändern und Rillen einzufärben. (Pflegt auch gleich das Leder)
3. Werkzeug. Für mich sind Kneips (Lederskalpelle) unverzichtbar um feine Details ins Leder zu schnitzen. Diese Messer haben eine ganz gerade Klinge (ich umwickel den Griff noch mit Tape, weil es so schmerzfreier zu handhaben ist). Nehmt keine Stanlymesser mit abbrechbarer Klinge. Die sind zu gefährlich zum arbeiten.
Zum Leder dünner schärfen, gibts Schärfkneips mit gebogener Klinge oder halbmondförmige Messer. (Kreative Leute können es auch Rasierklingen in Gemüseschäler einbauen, um Kanten abzuflachen)
Seite für gebrauch von Werkzeug (was ich so auf die schnelle gefunden hab)
http://www.leder-info.de/index.php/LederwerkstattSchau auf Flohmärkten, da findet man immer wieder gebrauchtes Lederwerkzeug.
4.Klebstoff: ich klebe sehr viel zusammen, vorallem, wenn ich dann eine Naht darüber setzte. So verrutscht mir das Zeug nicht.
Dazu muss man das Leder auf beiden Klebeflächen etwas aufrauen, wenn es eine sehr glatte Fläche hat. (Ich nehm normales Schmiergelpapier dazu)
Dann verwende ich einen Kontaktkleber.
DerTop-fit von Renia ist mein absoluter Favorit, den verwende ich tonnenweise in der Arbeit. Als Alternative kann auch Pattex verwendet werden.
Dazu das Leder beidseitig einstreichen, trocknen lassen und dann mit Druck zusammenpressen (leicht mit dem Hammer verklopfen)
5. Einlagen... Hat nur bedingt etwas damit zu tun, aber schaut mal, wie gut ihr auf euren Füssen steht. Eventuell braucht ihr Einlagen, wenn ihr zum Beispiel, nach innen Knickt.
So wie da gezeigt:
http://www.die-fussexperten.de/fussbeschwerden/knickfuss-hyperpronation-knick-senkfuss.htmlHabt ihr eine Fussfehlstellung beeinflusst ihr damit eure gesammte Haltung und Gelenksstellung. Dadurch kann eure Wirbelsäule schief werden und ne ganze Menge Shmerzen verursachen.
Ausserden, wenn ihr Schuhe probiert (vorallem Bergschuhe), nehmt die Einlagen heraus und stellt euch mal drauf, um zu sehen wie viel Platz ihr darauf habt. Die Zehen sollten einen Fingerbreit noch Platz darauf haben. Denn wenn ihr lange in einem Schuh drinnen steht und euch bewegt, schwellen eure Füsse etwas an.
6. richtiges Schnüren von Bergschuhen
Klingt jetzt albern, aber 85% meiner Kunden haben keine Ahnung vom richtigen Schnüren.
Moderne Bergschuhe haben fast alle ein 2zohnen-schnür-systhem. Damit kann man über dem Rist lockerer schnühren. Der nächste Zug muss die Ferse fest nach hinten drücken. Da muss man ganz fest anziehen, sonnst rutscht ihr zu viel im Schuh herum. Nach oben hin wieder etwas lockerer binden, damit ihr euch das Blut nicht abbindet.
Sorry, dass ich jetzt so viel zusätzliches geplaudert habe, aber Fussgesundheit liegt mir berufsbedingt sehr am Herzen. Und ich weiss, dass kaum jemand auf seine Füsse achtet, dabei tragen sie euch durchs Leben.