Zum Thema Anfängerfehler: die meisten newbies denken unbewusst, sie seien der Hauptheld des Spiels- so wie der Titelheld eines Buches oder Films. Ist man nicht- beim LARP gibts nicht DEN Helden, da ist man immer nur einer von vielen. Man braucht also keine Geschichte voll von epics, Schicksalsschlägen, tragischen Wendungen und unverhöfften Ereignissen, um interessant zu sein. Auf nem Con interessiert dein Hintergrund eh nur nebenbei, wenn man am Lagerfeuer sitzt und nix besseres zu tun hat.
Also: red nicht drüber, spiels aus. Und je besser du es darstellst, desto überzeugender biste. Und je überzeugender du bist, desto mehr Leute kommen auf dich zu und versuchen, dich in eine Spielsituation zu integrieren- sie "spielen dich an".
Das Problem mit dem Ausspielen: du kannst nur darstellen, was du darstellen kannst. Ich könnte keinen Elfenteenie spielen, der wie ein Rehlein durch die Gegend hüpft und nett ist, egal wie toll meine Hintergrundgeschichte sich anhört. Überleg dir also, was du (darstellen) kannst und was nicht, und dann red nicht drüber, was du bist, sondern machs.
Das klingt einfach, ist aber eigentlich ziemlich schwer. Du musst ständig "in Rolle" sein, und gerade Sonderrassen wie Elfen, Zwerge oder Orks sind eben anders als Menschen. Kannst du 16h täglich etwas spielen, das kein Mensch ist? Hältst du das durch? Haste dir vorher genug Gedanken gemacht über deinen Char- nicht was er erlebt hat, sondern was er liebt, was er hasst, wovon er träumt, was ihm Angst macht, wie er reagiert, wenn was bestimmtes passiert ?
Wenn das als Grundgerüst steht, dann kannste einen überzeugenden Charakter spielen, unter anderem auch einen überzeugenden Zwerg. Und der wird jede Menge echter Abenteuer erleben (im Gegensatz zu denen, die nur in deinem Hintergrund stehen), wird sich einen Namen machen, der bei anderen Bewunderung (oder Verachtung), Liebe (oder Hass), Freundschaft (oder Abneigung) erzeugt. Aber du fängst gerade erst an, also bau dir keinen fertigen Helden, sondern etwas, das offen ist für alles, was ihm passiert. Und passieren wird dir genug, denn das ist ja der Sinn des Spiels!