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Edelsteine Schätzen ?

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trim vom Berg:
Hallo

Als mittlerweile anerkannter und leicht zu erkennender Zwerg in meiner Umgebung treten oft irgendwelche Leute mit "Edelsteinen" an mich heran, um diese zu schätzen.
Das fällt mir unendlich schwer.

Ich kenne OT eine ansehnliche Anzahl von Halb-Edelsteinnamen, deren esoterische Bedeutung und auch den einen oder anderen Begriff zum Schliff etc aber der Wert ?

Vielleicht können wir hier ein paar Ideen sammeln, wie man mit der IT Situation "könnt ihr den Wert dieses Edelstins/Metalls schätzen" umgeht und welche Fallstricke man bei der Beurteilung berücksichtigen muss.

Ich schildere kurz wie ich das mache:

1. Fakten sammeln.
Wie ist der Spieler an die Edelsteine gekommen und woher stammen sie?
War es eine Belohnung, oder lagen die irgendwo herum ?
Wie ist das Verhältnis zum Edelsteingeber zum Klienten?

Mit den gesammelten Fakten versuche ich zunächt einzuschätzen, ob es sich um wertvolle Steine handelt, der Besitzer übers Ohr gehauen worden sein könnte und wie extrem künftige Interaktionen zwischen Edelsteinursprung und dem Charakter enden könnten.
(Ein betrogener Söldner könnte den Edelmann bei der nächsten Zusammenkuft einfach umlegen weil er sich betrogen fühlt - das sollte man vermeiden)
So lange ich nicht der Meinung bin ausreichend Fakten zu haben untersuche ich den Stein und frage dabei den Kunden weiter aus.

2. Die eigene Aussage relativieren.
Ich fange eigentlich immer an mit: "Nun, ich bin kein wirklicher Experte, aber..."
Damit gebe ich dem Spieler die Gelegenheit mein Urtail einfach anzuzweifeln, wenn man in der Einschätzung völlig daneben liegt.
Dies ist insbesondere notwendig, wenn der "Kunde" sehr unglücklich nach der ersten Einschätzung ist. Mann kann gegebenenfalls aber auch noch mal nachlegen und den Wert nachträglich erhöhen (Weil zum Beispiel der Einschluss wertvoller ist als der umgebende Edelstein).

3. Fachwissen mit dem Spieler teilen
Es gibt bei der Beurteilung von Edelsteinen einfache Begriffe wie Einschlüsse, Risse, Farbtreue die aus Klunkern von utopischem Wert realistische und brauchbare Währung machen.
Man kann auch einen Edelstein aufwerten: Oh! Ein weißer Citrin - der Diamant der kleinen Leute. UNd dann tipps geben wie man den Halbedelstein einem einfältigen Mann als echten Diamanten unterjubeln kann...

4. Folgespiel generieren.
Der herzförmige Einschluss in dem Rubin macht den Stein als Schmuckstein eigentlich nahezu wertlos, aber in den Händen einer Hexe, die einen Liebestrank brauchen will...
Den Wert eines Steines hoffnungslos überschätzen (so dass ihn niemand kaufen kann, aber jeder haben will) und dann postwendend jedem in der Taverne von diesem unglaublichen Glückspilz erzählen.(Ihr ahnt wo das hinführt...)


Insgesamt empfinde ich das Edelstein schätzen als Eiertanz der Wahrsagerei, weil man relativ spontan im Dialog etwas einschätzen muss über dessen Ursprung und Konsequenzen man nur wenig Einfluss hat.

Wie handhabt ihr das so?

Breena:
Find ich ne gute Idee da mal Zeug zu sammeln - frag mich auch immer wieder was man da alles machen kann und muss da definitiv Ausbauen was Wissen und Ausrüstung angeht auch.


Was 'wie viel ist der weeeheeert' angeht orientier ich mich grob an meinem Wissen um die Kosten die son Stein etwa haben würd wenn man ihn so kauft.   
Wenn ich weiß son zb walnussgroßer rosenquarz kostet etwa 2€ dann würd ich da vermutlich angeben: Jo, dafür könnteste zwischen 4 und 6 Kupfermünzen bekommen; auch wenns iwo was meh ist immer da mit Gegenwert zu rechnen, aber ich weiß ja nich wo mein Gegenüber den Stein OT her hat - gekauft? geschenkt bekommen? blaa? - und will da niemanden prellen und quasi unter Wert laufen lassen, deswegen sone vielleicht was großzügig wirkende Schätzung.  Und die Preis-range lässt ja immer noch offen für wie viel der Gegenüber das dann wirklich los wird, würds da generell auch immer unter 'das könntest du bekommen, aber ob dus bekommst.. is ne andere sache' laufen lassen - nich dass dann später Leute rumstehn und sich streiten und OT Stress haben noch weil se drauf bestehn was ich denen da gesagt hab.


Ne schöne Praktik wär vllt noch wirklich mit Gewichten arbeiten und die Edelsteine gegenwiegen die man da bekommt - a la: 10g Stein x sind 2 Kupfer wert zb.
Das sieht zumindest fesch aus.


Esoterischen Strunz würd ich als Zwerg eher raus lassen wenn ich da Leuten was erzähln sollte, so Kram wie 'Leg diesen Stein bei aufgehendem Mond ins Wasser um seine Heilende Wirkkraft zu nutzen' und bla passt mMn halt irgendwo nicht so wirklich zu Zwergen, das solln schön Elfen und Magienutzer den armen Leuten erzähln ;)
Auch mit verweisen auf Magienutzer tät ich mich was schwer - son 'den Stein kann man fürn Liebestrank brauchen'... das weiß Zwerg doch nicht, das kümmert Zwerg auch nicht find ich iwo... da würds dann eher über die Schiene laufen 'ach naja... Stein mit Einschluss... wert is der nich wirklich was... hier krisse dafür nix - aber versuchs ma bei den fingerfuchtlern, die kaufen doch eh jeden scheiß' o.ä.
 

Nen Problem beim Steine schätzen was immer ma wieder auftaucht - Leute kommen mit jedem Scheiß an 'ist das wertvoll?'
Highlight war bisher als uns ma nen Stück blaue Isomatte unter die Nase gehalten wurde mit der Frage was das denn für ein wertvoller Stein sei...  auch bunte Glaslinsen sind immer wieder sehr beliebt als 'Edelsteine' die Leute meist nicht nur geschätzt haben wolln sondern einem gern auch noch verhökern würden.. in erster Linie vermutlich weil es halt genug Ecken gibt wo Glaslinsen halt wirklich noch als Edelsteine und IT Währung genutzt werden...
Auch so gaaanz kleine Edelsteinsplitter sind irgendwie beliebt..  da kann Zwerg dann doch nix mit anfangen...
Da weiß man manchmal wirklich nichtmehr ob man da jetz Spielverderber sein soll der zb. sagt : 'Kind, das ist Glas - verkaufs an nen Glasbläser, aber erhoff dir nicht zuviel';  oder ob man darauf eingeht und dann bald wieder Leute an der Backe hat die sonstwas fürn 'Edelstein' geschätzt haben wolln und man am Ende der Con dann mit ner Truhe Glaslinsen aber absolut Kupferleer herum hockt.

Und nen Problem iwo ist halt auch - Leute wolln Steine in der Regel nicht nur geschätzt haben, sie wolln die einem dann auch gleich verkaufen und das kann und will man halt nicht immer.
Ist bei echten Steinen jetz nich so das Problem, wenn mans nich braucht kauft mans halt nicht, weils zb was nicht seltenes ist wie Rosenquarz, Bergkristall und Co das es 'im Berg' angeblich wie Sand am Meer gäbe.
Nur wenn die Orga da von sich aus irgendwelche Minerale, Erze oder Edelsteine ins Spiel bringt - die verständlicherweise oft aus angesprühten Kieseln bestehn - und Leute damit ankommen ists halt was blöd dann iwo die Anlaufstelle zu sein fürs schätzen lassen, weil Leute einem die angemalten Kiesel dann natürlich auch gern für teuer Geld verkaufen wolln weil IT ist es ja Gold/Mithril/blaa... worauf man sich natürlich seltenst einlässt.. weil warum? aber worauf man sich von der IT Logik her drauf einlassen müsste weil.. welcher Zwerg will kein Mithril oder Gold??  Und kommt halt blöd da ne Hand IT Gold oder Mithril bloß mit Kupfermünzen oder Silberpfennigen zu bezahln weils absolut unlogisch ist dafür sowas wertvolles abzugeben...  ...is halt komplizert...

Andra Kupferbart:
Frag doch mal bei Tamboran... aber nur von 10 bis 12 Uhr! ;)

Meine Meinung: verschiedene Geldbeträge verlangen für verschiedene Leistungen. Einmal draufgucken - X Kupfer. Ordentlich dargestellte Analyse mit Lupe, Pulverisieren, "aufkochen", vielleicht Fake-Spektroskopie mit Flammenfärbung durch Kupfer u.ä., Wiegen, Erhitzen mit Rauchpulvereffekt - je mehr und umso detaillierter (Angabe von Reinheitsgraden z.B.), desto mehr Kupfer. Was genau die Spezifikationen sind, das kann man sich ja, falls keine SL dazu was weiß, auch eigentlich prima aus den Fingern saugen, da braucht's nur etwas Fantasie.

Gutes Equipment: Goldwaage, kleine Zangen, feine Lederhandschuhe, Mini-Stövchen mit Kesselchen (dazu vielleicht kleine "Energiebrocken" aka Esbit o.ä.), Hämmerchen/kleine Picke, div. Glasflaschen mit Stopfen zur Aufbewahrung, aufgemotzte Juwelierslupe, für Warhammer-Zwerge vielleicht eine steampunkig-zwergige Schweißerbrille, IT-Bestimmungsbuch. Eigene Kiste für den Sums und man hat ne klasse Darstellung.
Für OT im Zelt ein richtiges Bestimmungsbuch, um schnell nachsehen zu können, was das eigentlich ist.

Die Standard-Steine sollte man in etwa kennen und sich im Vorfeld vielleicht bei der SL melden, um zu erfragen, ob es spielrelevante Rohstoffe gibt, die man den Spielern beurteilen kann, um dann nicht bei jedem neuen Stein zur SL rennen zu müssen.
Für eventuelle Warpsteine u.ä. Zuckerkulör bereithalten, um Besessenheit/Korruption auszuspielen. Kommt immer mal wieder vor. ;)

trim vom Berg:
IT Bestimmungsbuch - so eine einfache Idee, das ich da nicht drauf gekommen bin... Da fang ich gleich mal mit an.

Burin Goldblick:
Oha, gerade dieses Thema gesehen, passt ja voll in mein geplantes Konzept. Deshalb nutze ich das hier mal, um meine Pläne darzustellen, vielleicht habt ihr ja noch gute Ideen als Ergänzung.

Zuerst würde ich den Spieler nah ranholen und ihn flüsternd fragen, was es IT darstellen soll (könnte ja auch ein Plot-Gegenstand sein oder sonstwie wichtig und ich rechne nicht damit, dass der Spieler eines Grafen einen echten rubinbesetzten Goldring im Wert mehrerer zehntausend Euro mitführen wird).

Dann zum IT Spiel
Erste Stufe: intensiv betrachten
Von allen Seiten, mit Lupe, in unterschiedlichen Winkeln gegen das Licht halten. Kurze Kommentare wie "goldener Ringkörper .... ein Smaragd im Treppenschliff ... filigrane Verwebungen ... ". Letztendlich also nur eine Beschreibung dessen, was ich sehe. Hier kann man auch gerne mal das Schmuckstück wiegen.

Zweite Stufe: Edelmetallbestimmung (sofern vorhanden)
Ich habe dafür meine Ausrüstung zur Überprüfung mit Prüfsäure (keine Angst, ich nutze selbstverständlich nur Wasser). Besteht das Schmuckstück aus mehreren einzelnen Elementen, kann man diese Prüfung für jeden einzelnen Teil durchführen. Dann schaue ich nochmal auf die Verarbeitung. Feinheit der Verarbeitung, Grate, ist es gegossen oder geschmiedet? Irgendwelche Besonderheiten wie z.B. das Meisterzeichen eines bekannen Goldschmieds etc.

Dritte Stufe: Edelsteinbestimmung (sofern vorhanden)
Zuerst messen von Größe und Gewicht. Dann wie intensiv die Färbung ist, ob es Einschlüsse und Risse gibt, Verfärbungen etc. und wie der Schliff ausgearbeitet ist. Zum Schluss betrachte ich die Fassung, wie gut der Stein in das Material eingearbeitet ist (sofern das relevant ist).

Vierte Stufe: Zusammenfassung
Alle vorangegangenen Ergebnisse werden zusammengefasst. Dabei ist letztendlich die IT-Bedeutung des Gegenstandes wichtiger als das, was tatsächlich vorliegt. Außerdem, ob es ein zwergischer Ring ist oder nicht. Anhand dessen überlege ich mir einen realistischen IT-Preis. Stücke, die nicht von Zwergenhand geschaffen wurden, kommentiere ich in etwa mit "für eine menschliche Arbeit nicht schlecht, es war zumindest kein Stümper. " Bei Zwergenwerken kommt die Frage auf, wie der Besitzer da ran gekommen ist. Anschließend wird die besondere Kunstfertigkeit gelobt.

Soweit mein geplantes Vorgehen. Ach ja, wegen des Handelsangebotes. Wenn ich kein Interesse daran habe das Teil zu kaufen, sage ich "Ich beurteile täglich mehrere dutzend Schmuckstücke und habe Zugang zu über tausend deutlich besseren, weil zwergische Arbeit. Also warum soll ich dir deinen abkaufen?"

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